Nebelmeer
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Vor mir öffnet sich die Ferne.
Einsame Bergspitzen, wie Inseln aus einem Meer ragend, strecken sich schemenhaft gehen Himmel.
Mattes, fahles Licht zeigt mir an, dass selbst hier der Tag der Nacht am weichen ist.
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Melancholie
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Stillstehend. Wartend. In Sich ruhend.
Welche Schritte brachten mich hierher?
Von welchen Entscheidungen lies ich mich dabei leiten?
Wen traf ich an auf diesem Weg?
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Sehnsucht
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Das letzte Licht vergeht, schwindet.
Mein Blick ruhend auf einer einzelnen Blume, welcher der Kargheit der Landschaft trotzt.
Blau hebt sie sich ab vom grauschwarzen Gestein um sie herum.
Blaue Blume;
ein Kunstwerk – ein Symbol für sich.
Berührend.
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Übergang
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Vorrücken der Zeit geh Mitternacht.
Nähernd dem Ende des Alten
Nähernd dem Anfang des Neuen.
Zählend im Stillen, ohne Ton.
Sekunden vergehen.
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Feuer
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Rotorange glühend, flackernd;
stärker werdend erscheinende Lichtpunkte auf den Spitzen der Berge.
Leicht tanzend beginnen sie das dämmerige Sein zu erhellen.
Jedes für sich – und alle zugleich.
Höhenfeuer.
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Verbundenheit
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Betrachte sie
Sind sie nur sichtbar wenn sie brennen?
Sind sie auch da in der Dunkelheit?
Oder werden sie mir nur, gerade jetzt, in diesem Augenblick bewusster?
Leuchtend.
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Bewusstsein
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Mir ist bewusst, wer sie sind.
Mir ist bewusst, was ich an ihnen habe.
Mir ist bewusste, was sie mir bedeuten.
Mir ist bewusst, was wir uns geben – einander.
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Wünsche
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Flüsternde Worte
ins Dunkel, in die Ferne:
„Möge das neue Jahr euch Gutes bringen;
Möge das neue Jahr euch Glück bescheren;
Mögen eure Wünsche in Erfüllung gehen;
Möge das neue Jahr anders sein als das Vergangene.“
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Wende mich ab
zur Blume hin in Gedanken versinkend
träumend
Verbunden mit euch.
– 31.12.22 B.Z.